(*1954 in Kempten)
Vita
Seit 1992 | im Hochschuldienst am Lehrstuhl für Kunsterziehung |
1988-91 | Wiss. Assistent am Lehrstuhl für Kunsterziehung bei Prof. Dr. W. Schmidt; EWF der Universität Erlangen-Nürnberg |
1986-89 |
Lehraufrag bei der Werkbund-Werkstatt-Nürnberg für Freies, Experimentelles Zeichnen/ Gestalten |
1983-85 | Referendariat und 2. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien |
1978-83 |
Studium Lehramt Kunsterziehung für Gymnasien an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Klasse Günther Dollhopf |
1975-78 | Studium Lehramt für Grund- und Hauptschulen an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg |
1974-75 | Studium der Sozialpädagogik an der Staatlichen Fachhochschule Nürnberg |
1970-72 |
Lehre als Bauzeichne |
Kunst
SPURENSUCHE(N),
GROSSE GEFÜHLE / FORMEN DER ERINNERUNG,
ERINNERUNG - RISIKO - ABBILD,
HÖHLEN - HÄUSER - HOSEN,
HÜLLE - HAUT UND HAUS,
KLEID ÜBER LANDSCHAFT
FISCH-MICH!
(seit 1993), sind Arbeiten auf Papier, die Zeichnung, Collage und Malerei in sich vereinen. Orte, an denen gebaut, umgebaut, umgegraben, gewohnt und gearbeitet wird - an denen sozusagen sich Geschichte an der Gegenwart reibt, üben auf Peter Mayer Faszination aus. Im eigenen Haus, in aufgelassenen Fabrikhallen und auf Baustellen, fand sich koffer-stoßweise zu sichtendes Material, das für seine grafischen Arbeiten Fundstück- und Neubewertungscharakter hat. Material wird in Stößen gesichtet, Peter Mayer hält die Präsentation seiner Arbeiten in Blöcken für eine adäquate Form, die das stoßweise Abarbeiten der Informationen sichtbar macht. Mayer betreibt Reliktforschung anhand „fremder Einblicke in Bilder und Sprache". Durch Drehen, Verdrehen, farbige Einfassung oder Übermalung eines nicht mehr nachvollziehenden Wirklichkeitsausschnittes entstehen neue Sinnbezüge. Peter Mayer fordert auf subtile Weise zum Nachspüren auf. Die Geschichte und Dichte alter Zeitungsausschnitte verbunden mit der Vermischung fremder handschriftlicher Aufschriebe und eigener Bearbeitung verlässt eine Realität, um in eine neue, artifizielle einzutauchen.
Sabine Krebber / Düsseldorf
Kunstpädagogik
Ausgangspunkt
Die Basis meiner kunstpädagogischen Arbeit bilden zwei Säulen: zum einen meine eigene
künstlerische Arbeit, zum anderen Positionen und Tendenzen zeitgenössischer Kunst.
Die eigene künstlerische Arbeit ist geprägt von einer „Spurensuche", die im Wesentlichen das
Akkumulieren von Collageteilen und objekthaften Fundstücken als Zeitzeugnisse umfasst und
die sich in der persönlichen entwickelten Strategie des Sammelns, Selektierens und Umstellens in neue Ordnungszusammenhänge ausprägt.
Begleitet ist diese Arbeit von Positionen zeitgenössischer Kunst, die sich im „Kleinen und Privaten, im Unscheinbaren und scheinbar Nebensächlichen, im zufällig Gefundenen und in
verstaubten Zeugnissen nach den Spuren alltäglicher Biografien, aber auch des traumatischen
Schicksals der anonymen kleinen Leute suchen.... Diese Lebensspuren wollen als eine
gleichsam vorsprachliche Schrift entziffert werden, die weder wie ein geschriebener Text
eindeutig Botschaften vermittelt, noch ursprünglich für einen lesenden Adressaten
vorgesehen ist." ( Vitali, Schuster, von Wiese in Deep Storage, Arsenale der Erinnerung )
Vermittlung
Die Erschließung zeitgenössischer Positionen setzt die Fähigkeit des Individuums voraus, mit
dem sich ständig erweiternden Horizont von Wissen und Informationen, von bildsprachlichen
und digitalen Veränderungen umgehen zu können.
„Das hat mit Dasein, Konzentrationsfähigkeit, Intensität der Wahrnehmung, Präsenz des
Bewusstseins und Lust auf gestalterische Transformation zu tun." (Gert Selle )
In meinen Übungen versuche ich durch die Anleitung zu experimentellen Vorgehensweisen
eine Arbeitshaltung zu entwickeln, die ästhetische Arbeit (Gert Selle) möglich macht.
Diese umfasst
- ein Versuchsfeld spielerischer und erfinderischer Aktivitäten in der Anhäufung unerlebten Wissens
- Erfahrung mit und ohne System: Wissen durch Ausprobieren
- Materialsensibilisierung durch die Erfahrung auf dem Arbeitsweg
- Selbsterkenntnis durch Selbstanstrengung
- Beweglichkeit und Offenheit im Tun
Die Positionen von Gegenwartskünstlern sind dabei sowohl Ausgangspunkt als auch Begleiter. Die ästhetische Arbeit impliziert von der Methode her das ästhetische Projekt.
Ziel
„Jeder findet seine Form, wenn eine wirkliche eigene Erfahrungsgeschichte zu Wort, Tat oder
Bild drängt." ( Gert Selle )
Weniger wichtig als die Vermittlung praktikabler „Unterrichtsrezepte" sind in meinem kunstpädagogischen Ansatz die Identitätsfindung des „Provokateurs im Tun", die Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit für die Vermittlung von „Kunst in der Zeit". Die Offenheit für das Experiment als Suche und Ergebnis, für Materialfindung und -erkundung,
die Fähigkeit zur freien Entscheidung im Umgang mit zeitgemäßem material, die Erkenntnis
der Vernetzung von Kunst mit anderen Lebensbereichen stellen gleichermaßen
Ausgangspunkt und Ziel der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst dar.
Preise
2007 |
Gastkünstler in der Internationalen Akademie Marmaris/ Türkei |
2003 | 1. Kunstpreis der Stadt Kempten |
1993 |
Stipendium, Internationales Malersymposium Werfen/ Salzburg |
1992 |
Preisträger beim 1. Deutschen Kunstpreis der Volks- und Raiffeisenbanken, Schirn Kunsthalle Frankfurt |
1990 |
Stipendium, 6. Internationales Pleinair, Rudolstadt-Gera, DDR |
1987 |
Förderstipendium der Stadt Nürnberg mit der Werkbund-Werkstatt-Nürnberg |
1981 |
Preis der Akademie der bildenden Künste Nürnberg |
1980 |
Förderpreis der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2006 | Galerie Pfaff, Schwarzenbruck, „Fischwelten" |
2006 |
Galerie in der Foerstermühle, Fürth, „ Fisch mich!" |
2003 |
Galerie Pfaff & Partner, Schwarzenbruck, „Erinnerung-Risiko-Abbild" |
2002 | Kunstkreis Norden e.V., „An der Öffnung zum Wind stehen" |
2001 |
Galerie im Kornhaus der Stadt Kirchheim u. T. „Große Gefühle - Formen der Erinnerung", Zeichnung, Malerei, Fotografie |
1997 |
Galerie Hans Mayer, Düsseldorf |
1992 |
Kunsthaus Nürnberg, Zeichnungen auf Papier 1988-92 |
1991 |
Institut für moderne Kunst, Nürnberg „Baustelle Bild", Zeichnungen auf Papier 1988-91, (K) |
1990 | Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart, „Skizzen zu einer Baustelle" |
1989 |
Hochschulgalerie Erziehungswissenschaftliche Fakultät Nürnberg Zeichnungen 1980 - 1990 |
1987 |
Historischer Reitstadel Neumarkt, „Zeichnungen auf Transparentpapier" Aktion Transparentraum - Klanginstallatio |
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
2007 |
„Biblische Stoffe", Galerie LandskronSchneidzig, Nürnberg 2006 Kunsthalle Kempten, „Artist Sitart" |
2005 | Galerie Landskron Schneidzig, Nürnberg, „Impulse I + II" |
2003 | Stadtkunsthalle Regensburg,"Hülle + Haut" |
2002 | 11. Schwäbischer Kunstpreis Augsburg |
2000 | Nürbanum Nürnberg, „Erdlandschaften", Malerei, Rauminstallation |
1996 | Bayreuther Kunstausstellung, Neues Schloß der Eremitage, Sonderausstellung im Sonnentempel, Rauminstallation |
1996 | Kuenburggewölbe Werfen/ Salzburg, „10 Jahre Malersymposium Werfen" |
1994 | Kunsthaus Nürnberg, „Stadtbilder - Architektur ein Anlaß" |
1994 | Meistersingerhalle Nürnberg, „Fahnen zu Jazz Ost West" |
1994 | 6. Art Frankfurt, Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart |
1994 | Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart, „Feste Wände und zwei Neue" |
1993 | Internationales Malersymposium Werfen/ Salzburg, Ausstellung auf Burg Werfen und in der Landesgalerie im Traklhaus Salzburg |
1993 | 5. Art Frankfurt, Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart |
1992 | Schirn Kunsthalle Frankfurt, „1. Deutscher Kunstpreis der Volks.- und Raiffeisenbanken" |
1992 | 4. Art Frankfurt, Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart |
1992 | Kunstgalerie Gera, Orangerie und Otto-Dix-Haus, „Hommage a Otto Dix" |
1991 | 3. Art Frankfurt, Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart |
1990 | The 5 th International Contemporary Art Fair, Los Angeles, USA, Convention Center, Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart |
1990 |
6. Internationales Pleinair, Rudolstadt-Gera, DDR Arbeiten zum Thema „Hommage a Otto Dix" |
1989 | BBK-Galerie, München, „Auswahlausstellung- Bayerischer Staatsförderpreis" |
1988 | Kunsthalle Nürnberg, Krakau, Gera, Skopie, „Fränkische Kunst 89" |
1988 | Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloß Gottorf, „Auswahlausstellung Villa Massimo" |
1987 | McLellan Galleries, Glasgow, „Zeitgenössische Kunst aus Nürnberg" |
1987 |
Haus der Kunst, München, „Grosse Münchner Kunstausstellung" |
1987 | Hofgartensaal der Residenz, Kempten, „Junge Kunst 87" |
1987 | Institut für Ästhetische Grenzbereiche, Nürnberg, „4 Positionen" |
1986 | Galerie APEX, Göttingen, „Standpunkt" |